The Curtain

Ende 2009 wurde eine interessante Idee an uns herangetragen. Für die Berlinale 2010 –  just in jenem Jahr feierte das Berliner Filmfest seinen Sechzigsten und das sollte gebührend gewürdigt werden – hatte sich die amerikanische Künstlerin Christina Kim etwas ganz Besonderes einfallen lassen: The Curtain – der Vorhang. Er sollte aus rund 2400 verschieden großen Einzelteilen, die alten Filmplakaten entnommen wurden, gefertigt werden. Die Größen der Einzelteile lagen teilweise im Meterbereich, einige Stücke waren auch nur wenige Zentimeter groß. Am Ende standen zwei jeweils 10 x 12 Meter große Vorhangteile, die sich ergänzten und ein komplettes Motiv ergaben. Das Projekt sollte mit und bei uns umgesetzt werden. Knapp anderthalb Monate wurde gemessen, geschnitten, genäht und dann war »The Curtain« fertig.

 

The Curtain – Bühne frei für Metropolis!

 

Kim Hängung

Die Künstlerin und ihr »Objekt«: Christina Kim und »The Curtain«

Und dann folgte der Moment, auf den alle Beteiligten sehnlichst gewartet hatten. »The Curtain« wurde zum Brandenburger Tor transportiert. Dort wurde er aufgehängt. Passanten blieben stehen und staunten, was in Berlin doch so alles geht.  An einem unheimlich kalten Freitagabend im Februar 2010 war es dann soweit: »The Curtain« öffnete sich für die Premiere der restaurierten Fassung des Fritz Lang-Klassikers »Metropolis«. Der Film war 1927 erschienen und mit rund 5 Millionen Reichsmark der teuerste Film dieser Zeit. Dazu kam, dass »Metropolis« weder bei Kritik noch beim Publikum sonderlich gut ankam. Der Aufstieg zum Klassiker folgte erst deutlich später. Diese restaurierte Fassung flimmerte nun an diesem kalten Freitagabend im Februar 2010 über die Open Air-Leinwand, die extra für diesen Abend aufgestellt worden war. »The Curtain«, das  Brandenburger Tor und das Hotel Adlon respektive der Platz vor dem Hotel bildeten eine würdige Kulisse für diese Veranstaltung.